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Stichwort English Beschreibung
Verdichtungsräume / ländliche Räume conurbation; urban agglomeration; densely populated/urbanized areas / rural areas Verdichtungsräume sind Raumprofile, die von der Ministerkonferenz für Raumordnung eigeführt wurden. Sie sind abzugrenzen von den übrigen ländlichen Räumen. Verdichtungsräume sind räumliche Konzentrationen von Einwohnern und Arbeitsplätzen mit städtisch geprägter Bebauung und Infrastruktur. Sie werden in Landesentwicklungsplänen und Landesentwicklungsprogrammen ausgewiesen. Die Verdichtung kommt in der Siedungsdichte (Einwohner je km2 und Zahl der Arbeitsplätze pro km2) zum Ausdruck. Verdichtungsräume weisen im Vergleich zum durchschnittlichen Bundeswert auch eine überdurchschnittliche Siedlungs- und Verkehrsfläche auf. Ein weiteres Kennzeichen eines Verdichtungsraumes ist eine Einwohnerzahl von mindestens 150.000.

Das Erscheinungsbild der ländlichen Räume ist landwirtschaftlich geprägt. Der Abstand ländlicher Räume zu städtischen Verdichtungsräumen wird deutlich, wenn an die Unterschiede des Einkommensniveaus, der Infrastruktur, der Ämterverteilung, der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, der kulturellen Einrichtungen oder an die Standortattraktivität usw. gedacht wird. In diesen Bereichen haben ländliche Räume gegenüber städtischen Verdichtungsräumen einen Nachholbedarf, der durch Förderprogramme der EU und der ihr zugehörigen Staaten ausgeglichen werden soll. Bei den ländlichen Räumen muss noch unterschieden werden zwischen stadtnahen und stadtfernen Gebieten. Dabei ist die Erreichbarkeit von Ober- und Mittelzentren ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal (Erreichbarkeit von Krankenhäusern, Flughäfen, Fernbahnhöfen, Autobahnen usw.).

Zuständig für die Raumabgrenzungen und die Beobachtung der Entwicklungstendenzen ist das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, das am 1. Januar 2009 durch Zusammenlegung des Wissenschaftlichen Bereichs des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) unter Integration des Instituts für die Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken e.V. (IEMB), Berlin, entstanden ist. Das Bundesinstitut ist Herausgeber verschiedener Broschüren, z.B. „Wohnungs- und Immobilienmärkte in Deutschland 2011“.